Lesungen
Zu meinen Romanen biete ich jeweils Lesungen an, die auch miteinander kombiniert werden können. Meine Lesungen gestalte ich als lebendigen Vortrag mit Bildern und Hintergrundinformationen zum jeweiligen zeitgeschichtlichen Thema mit Passagen aus dem entsprechenden Buch.
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Termine
Heimliche Frucht
War die Magd wirklich vom Bauern schwanger?
Und wenn ja – wo ist das Kind? Eine ganze Dorfgemeinschaft zerreißt sich das Maul über die junge Magd Rosa, die dem Bauern Emil offensichtlich so zugetan ist – und umgekehrt. Als die Gerüchte überhandnehmen, beginnt Oberwachtmeister Bruno Strecker nachzuforschen.
In dieser Lesung geht es um ein beklemmendes Sozialdrama mit kriminalistischer Note, das auf einer wahren Begebenheit beruht. Vor dem historischen Hintergrund der Nachkriegszeit und ihren sozialen Zwängen entwickelt sich aus Liebe Missbrauch, und die Zuversicht weicht allmählich der Verzweiflung.
Was an dieser Geschichte ist Dichtung, was Wahrheit? Die Lesung stellt dem literarischen Text Auszüge aus den Gerichtsakten gegenüber.
Land unter Schnee
Die Schneekatastrophe 1978/79
Weißt du noch? Als wir im Kerzenschein zusammenrückten, im Wohnzimmer vor dem Kamin schliefen und später stundenlang Schneewehen auf einer Plastiktüte hinuntersausten?
Die Schneekatastrophe 1978/79 ist den Norddeutschen in lebhafter Erinnerung geblieben. Diese Lesung schaut zurück auf die vier Tage Schneesturm; erzählt vom Arzt Dr. Fink, der zu einer Geburt gerufen wird, von den Bewohnern des Truelsenhofs, die ohne Strom ihr Vieh nicht versorgen können, vom Rentner Moretzka, der ganz allein auf sich gestellt ist, von Sibylle und Thomas, die im Auto eingeschneit werden, und von der Polterabendgesellschaft, die im „Krog“ strandet. Das Ganze unterstrichen mit Fotos und Originalnachrichten aus jener Zeit.
Schneesturz
Der Fall des Königenhofs – historischer Roman aus dem Schwarzwald
Wagnerstal im Schwarzwald: 24 Menschen befinden sich unter dem Dach des Königenhofs, als dieser am späten Abend des 24. Februars 1844 von einer Schneelawine aus den Angeln gehoben und Dutzende Meter den Abhang hinuntergeschoben wird. Die wenigsten überleben das Unglück, das gut dokumentiert ist.
Wer war die Familie Tritschler, die seit 1833 im Wagnerstal wirtschaftete? Was genau trieb sie? Roman und Lesung fächern die Binnenverhältnisse auf dem Königenhof auf und beschreiben die Lebensumstände jener Zeit. Vor allem aber wird die Frage geklärt: Wie konnte es überhaupt zu dieser Katastrophe kommen?
Kalte Weide
Ein Hirtenbub im Schwarzwald
Hütekinder waren bis Ende der 1950er-Jahre ein gängiges Bild im Schwarzwald. Eltern gaben ihre Kinder in die Obhut von Bauern, wo die ca. 8- bis 14-jährigen Jungen und Mädchen fortan einem strammen, arbeitsamen Tagesablauf unterworfen waren. Ein Arrangement, das in der Regel allen nützte: Die Eltern hatten einen Esser weniger am Tisch, der Bauer eine günstige Arbeitskraft, das Hütekind genug zu essen.
Was es für Kinder bedeutete, von zu Hause weg auf einem Bauernhof mehr oder weniger auf sich selbst gestellt zu sein, wird anhand der in den 1940er-Jahren angesiedelten Romanfigur Miggi deutlich. Denn ein großes Stück weit war es Glück, ob man es beim Bauern gut oder schlecht hatte. Und wie sah es eigentlich mit der Schule und insgesamt mit der rechtlichen Situation aus? Diese Lesung gibt Antworten.
Kalte Herzen
Eine Magd im Schwarzwald
Der zweite „Kalte” Roman wirft das Licht auf einen sozialen Missstand, der noch gar nicht so lange aufgehoben ist: Wie erging es jungen Frauen, die unehelich schwanger wurden? Dieses Schicksal trifft im Buch Miggis Schwester Irmi, die daraufhin vom Vater aus dem Haus geworfen wird. Miggi bringt sie auf dem Schwarzwaldhof unter, auf dem er selbst als Hirtenbub während der letzten Kriegsjahre gelebt und gearbeitet hat. Dort wird aus der aufstrebenden Direktionsassistentin eine einfache Magd.
Die Lesung beleuchtet einerseits die Modernisierung der Landwirtschaft ab den 1950er-Jahren, andererseits die soziale Situation der unehelichen Mütter, die über keinerlei Rechte am eigenen Kind verfügten und darüber hinaus vielfach sozial geächtet waren.
Kalter Nebel
Widerstand am Kaiserstuhl
Ein Atomkraftwerk direkt neben dem Kaiserstuhl? Was heute vollkommen abwegig erscheint, war in den 1970er-Jahren nur mit größtem Einsatz zu verhindern. Der Kampf gegen das Kernkraftwerk Wyhl vereinte Kaiserstühler und Elsässer, Intellektuelle und Arbeiter, Winzer und Studenten und legte den Grundstein für eine weitreichende gesellschaftliche Veränderung hin zur Umweltschutzbewegung.
Im dritten Teil der „Kalten” Trilogie lernen wir Miggis jüngste Geschwister kennen: Hannelore hat in Wyhl eingeheiratet und ist mit ihrem Mann im Widerstand aktiv. Johann als Polizist vertritt die Staatsmacht. Und auch Klara, die in den „Kalten Herzen“ unehelich geboren wurde, ist als Studentin dabei. Die Lesung erzählt von Bauplatzbesetzung, Räumung, Wiederbesetzung und Alltag auf und neben dem Platz. Eine echte Heldengeschichte.
Diese Lesung wird gerne vom Kaiserstühler Liedermacher Buki umrahmt, der seinerzeit mit „De bleede Ofe” oder „Mir sin eifach wieder do” echte Wyhl-Hymnen schrieb und den Widerstand mitprägte.